“Uns gehört die Straße” – das ist das Motto der bundesweiten Kidical Mass. In Esslingen startet die Familienradrundfahrt am Sonntag 25.09. um 15 Uhr am Marktplatz. Wir fahren etwa eine Stunde auf Esslingens Straßen mit Polizeibegeleitung.
Kinder und Jugendliche sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad und zu Fuß bewegen können. Aber das aktuelle Straßenverkehrsrecht bevorzugt allein das Auto. Das muss dringend geändert werden! Wir brauchen ein Straßenverkehrsrecht, bei dem die ungeschützten Verkehrsteilnehmer*innen Vorfahrt haben, insbesondere die Kinder. Nur so gelingt die Verkehrswende!
Aktuell können Städte und Gemeinden nicht einfach Tempo 30 einführen. Dazu müssen sie aufwendige Begründungen finden, manches ist nach dem geltenden Straßenverkehrsrecht einfach verboten. Deshalb braucht es eine Reform des Straßenverkehrsrechts. Das neue Straßenverkehrsgesetz muss die Schutzbedürftigkeit von Kindern in den Mittelpunkt stellen und die “Vision Zero” zum Ziel haben, sie muss die selbstständige Mobilität der Kinder ermöglichen.
Dazu müssen Städte und Gemeinden kinder- und fahrradfreundliche Maßnahmen umsetzen z.B.:
- geschützte oder baulich getrennte Radwege an Hauptverkehrsstraßen sowie geschützte Kreuzungen
- Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen innerorts
- Schulstraßen und Zonen ohne Autoverkehr
- Fahrradstraßen und Fahrradzonen als flächendeckendes Netz und Grundlage für ein sicheres Schulwegenetz
- Straßen ohne Durchgangsverkehr in Wohngebieten (Kiezblocks, Superblocks)
In kinderfreundlichen, grünen Städten und Gemeinden gibt es vielfältige Freiräume zum Spielen und für ein soziales Miteinander zwischen allen Generationen. Dafür müssen die Städte dringend mehr und stetige Investitionen sowie Personal für den Ausbau von sicheren, kinderfreundlichen Rad- und Fußwegen bereitstellen – das bringt ein Vielfaches von dem was es kostet!