8:00 Uhr Vortrag und Diskussion
Online und vor Ort Hochschule Esslingen, Campus Stadtmitte, Kanalstr. 33, Gebäude 1, Senatssaal, Raum S 01.021
In Deutschland sind mehr als 12 Millionen Menschen heute zwischen 55 und 65 Jahre alt. Es sind die geburtenstärksten Jahrgänge der Nachkriegszeit, die eine Generation bilden, die meist Babyboomer genannt werden. Die nachrückenden Jahrgänge sind deutlich weniger bevölkerungsstark. Wenn die Babyboomer in den Ruhestand gehen, dann steht das umlagefinanzierte Rentensystem vor seiner bisher größten Krise. Die Frage ist, ob die Politik dann das Durchhaltevermögen aufbringt, notwendige Reformen im Rentensystem (Erwerbstätigenversicherung, aber auch Begrenzung der Kosten, die die Jüngeren für die Älteren zahlen) durchzuführen. Denn die Babyboomer (und die noch älteren Jahrgänge) sind auch Wähler:innen. Derzeit sind 70 von 736 Abgeordneten (9,51 Prozent) unter 35 Jahren alt. Der Anteil der 18- bis 35-Jährigen an der gesamten Bevölkerung liegt jedoch bei rund 20 Prozent. Die Jüngeren haben nicht nur bei der Altersversorgung, sondern auch beim Klimawandel andere Interessen als die Älteren. Droht uns eine Gerontokratie?
Referent:
Jörg Tremmel studierte Betriebswirtschaftslehre an der EBS Universtität für Wirtschaft und Recht in Oestrich-Winkel und der FernUniverstität Hagen und schloss als Diplom-Kaufmann ab. Außerdem studierte er Politikwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universtität Frankfurt am Main und schloss ebenfalls mit dem Diplom ab. Er promovierte zum Dr. rer. pol. an der Universtität Stuttgart und zum Dr. phil. an der Universtität Düsseldorf. Er war Fellow an der London School of Economics and Political Science in England und Juniorprofessor für Generationengerechte Politik am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universtität Tübingen. Jörg Tremmel ist außerplanmäßiger Professor am Institut für Politikwissenschaft der Eberhard Karls Universität Tübingen und Vorstandsmitglied der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen.